UNSERE VERPFLICHTUNG
Als international agierendes Unternehmen sind wir davon überzeugt, dass ein verantwortungsvolles Handeln der Grundstein für ein wohlfahrtsoptimiertes Wirtschaften mit geringen negativen Externalitäten ist.
- die Allgemeine Erklärung für Menschenrechte,
- die zehn Prinzipen des UN Global Compact,
- Konventionen und Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisa-tion (ILO) zu Arbeits- und Sozialstandards
- Leitsätze für multinationale Unternehmen der Organisation für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
- die amfori Business Social Compliance Initiative.
Wir, die FALKE KGaA, verstehen, dass unsere Rolle in der Gesellschaft weit über die Produktion von moderner Bekleidung für moderne Menschen hinausgeht. Die Bedeutung von ethischem Handeln, Menschenrechten und dem Schutz unserer Umwelt stellt auch eine zentrale Komponente unserer Geschäftstätigkeit dar. Wir bekennen uns ausdrücklich dazu, nicht nur in unseren eigenen Prozessen, sondern in der gesamten Wertschöpfungskette höchste Standards zu gewährleisten.
Wir übernehmen Verantwortung dafür, dass alle unsere Aktivitäten, von der Rohstoffbeschaffung bis hin zum Vertrieb, den Grundsätzen von Nachhaltigkeit, Fairness und Respekt für die Umwelt und den Menschen gerecht werden. Unsere Verantwortung endet nicht an den Grenzen unseres Unternehmens. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass unsere Geschäftspartner, Lieferanten und Zulieferer ebenfalls nach diesen Grundsätzen handeln.
GELTUNGSBEREICH & VERANTWORTUNG
Diese Grundsatzerklärung gilt für alle Mitarbeitenden der FALKE KGaA in allen Unternehmensbereichen und allen Standorten. Wir erwarten von unseren Mitarbeitenden die Umsetzung des Standards, sowohl gegenüber externen Anspruchsgruppen, aber auch gegenüber Kolleg:innen im Unternehmen. Damit tragen alle Mitarbeitenden die Verantwortung der ethisch einwandfreien Umsetzung dieser Richtlinie.
Wir erwarten ebenfalls von externen Partnern (Dienstleistern, Lieferanten, Zulieferer) die vollständige und integre Einhaltung unserer Grundsatzerklärung zum verantwortungsvollen Handeln.
ANALYSE SEKTOR- UND UNTERNEHMENSSPEZIFISCHER RISIKEN
Die Textil- und Modeindustrie ist nicht nur ein bedeutender globaler wirtschaftlicher Akteur, sondern steht auch im Mittelpunkt zahlreicher Menschenrechts- und Umweltfragen. Aus diesem Grund führen wir jährlich sowie anlassbezogen eine Risikoanalyse von unseren Lieferanten und unserem eigenen Geschäftsbereich durch. Als Teil dieser Branche unterliegt unser Unternehmen den damit verbundenen Risiken1. Zusätzlich werden die Länderrisiken als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit als Beurteilungskriterien für die Risikoanalyse herangezogen. Es ist für uns von entscheidender Bedeutung, diese Risiken zu erkennen und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um den Respekt für Menschenrechte und die Umwelt sicherzustellen. Aus den Beurteilungskriterien resultiert, dass wir bei unseren Lieferanten grundsätzlich alle sozialen Branchenrisiken (Mindestalter der Beschäftigten, Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Sklaverei, Arbeitsschutz, Koalitionsfreiheit, Gleichbehandlung, Angemessener Lohn) betriebsspezifisch prüfen. Umweltbezogenen Risiken (Schädliche Gewässerverunreinigungen, Rohstoffe aus illegaler Forstwirtschaft/ Landraub, Chemikalieneinsatz, Entsorgung von gefährlichem Abfall) werden für betroffene Artikelgruppen anhand Brancheninitiativen bewerten. Die gleichen Risiken werden in unserem eigenen Geschäftsbereich in der gleichen Systematik beurteilt. Nachfolgend sind die Branchenrisiken erläutert, welche wir als abstrakte (potenzielle) Risiken in unserer Lieferkette besonders beachten:
- Unfaire Löhne und Arbeitsbedingungen: In vielen Produktionsländern sind Arbeitsbedingungen oft prekär. Niedriglöhne, Unterbindung von Gewerkschaften, fehlende Arbeitssicherheit und überlange Arbeitszeiten gefährden die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeiter.
- Kinderarbeit: Trotz internationaler Abkommen und Gesetze wird in einigen Regionen immer noch Kinderarbeit in der Textilproduktion eingesetzt, was gravierende ethische Bedenken hervorruft.
- Ungleichbehandlung Aufgrund Alter, Geschlecht, Abstammung usw: Viele Arbeiter, insbesondere Frauen, erleben Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion, was zu ungleichen Chancen und Benachteiligungen führt.
- Gesundheitsrisiken für Arbeiter: Die Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien oder unsicheren Arbeitsbedingungen kann langfristige gesundheitliche Probleme für die Arbeiter verursachen.
- Umweltauswirkungen: Der Textilsektor ist für einen beträchtlichen Wasserverbrauch, Chemikalieneinsatz und Abfallerzeugung verantwortlich. Dies führt zu erheblichen Umweltbelastungen und beeinträchtigt Ökosysteme. Methoden wie Monokulturen im Baumwollanbau oder Entwaldung für die Viskoseproduktion zerstören Lebensräume und bedrohen die Biodiversität.
- Gefährliche Chemikalien: Die Industrie verwendet eine Vielzahl von Chemikalien, von denen viele toxisch sind oder lange in der Umwelt verbleiben. Ohne ordnungsgemäße Handhabung und Entsorgung können sie Mensch und Umwelt schaden.
- Landrechte, z.B. Landraub durch illegale Forstwirtschaft: In Gebieten, in denen Rohstoffe abgebaut oder angebaut werden, können Konflikte über Landrechte entstehen, die oft indigene Völker und lokale Gemeinschaften betreffen.
UNSERE ERWARTUNGEN
Auf Basis unserer Analysen zu potenziellen Risiken im Produktions- und Vertriebsumfeld von Mode, Beinbekleidung und Accessoires konzentrieren wir uns auf die Einhaltung von 7 Prinzipen in zwei wesentlichen Handlungsfeldern:
Handlungsfeld „Soziale Verantwortung“:
- Prinzip 1 – Null Toleranz gegenüber Kinder- und Zwangsarbeit: Wir verpflichten uns, sicherzustellen, dass keine Kinder- oder Zwangsarbeit in unserer Lieferkette existiert und alle Arbeiter freiwillig und in Übereinstimmung mit internationalen Arbeitsnormen beschäftigt werden.
- Prinzip 2 – Gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen: Wir stellen sicher, dass alle Mitarbeiter in unserer Lieferkette einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten und unter sicheren und gesunden Bedingungen arbeiten.
- Prinzip 3 – Keine Diskriminierung: Wir setzen uns für die Gleichstellung und Fairness am Arbeitsplatz ein und tolerieren keine Form von Diskriminierung oder Belästigung.
- Prinzip 4 – Förderung von Geschlechtergleichheit: Wir setzen uns aktiv für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein, sowohl in Führungspositionen als auch auf Arbeitsebene.
- Prinzip 5 – Vereinigungsfreiheit: Alle Mitarbeiter dürfen ihre Mitbestimmungsrechte gemäß den nationalen Gesetzen wahrnehmen. Von unseren Partnern setzen wir das gleiche voraus.
Handlungsfeld „Umweltschutz“:
- Prinzip 6 – Schutz der Wasserressourcen: Wir verpflichten uns, den Wasserverbrauch zu minimieren und sicherzustellen, dass keine schädlichen Abwässer in die Umwelt gelangen.
- Prinzip 7 – Reduzierung von Verschwendung: Wir setzen uns für nachhaltige Produktionsmethoden ein, die die Überproduktion vermeiden und den Materialeinsatz optimieren.
Als Familienunternehmen in 4. Generation und vor allem als Qualitätsführer für Beinbekleidung sind diese Prinzipien nicht nur ein idealisiertes Zielbild, sondern gelebte Marken- und Produktpolitik.
Durch unsere hohe Eigenfertigungsquote unserer Marken FALKE und Burlington von über 90% unserer Artikel aus Deutschland, Slowakei, Serbien und Südafrika, können wir jederzeit sicherstellen, dass unsere Mitarbeitenden gerecht und im Einklang mit unserer Selbstverpflichtung beschäftigt werden.
-
Diese Handlungsfelder und Prinzipen entsprechen unserem Verständnis von FALKE WE CARE und sind ebenfalls fest im FALKE Code of Conduct verankert.
DUE DILIGENCE UND EINBINDUNG EXTERNER BEZUGSGRUPPEN
Vor der Zusammenarbeit mit Lieferanten oder Produktionsbeginn von Zulieferern erfolgt eine umfangreiche Due Diligence. Dabei streben wir die Offenlegung aller beteiligten Subunternehmen an, um vollständige Transparenz in unserer Lieferkette zu erreichen. Die FALKE KGaA verpflichtet alle Lieferanten mittels Code of Conduct und der Grundsatzerklärung zur Einhaltung unserer definierten Handlungsfelder. Die Unterzeichnung dieser FALKE Grundsatzerklärung ist die Basis für eine Zusammenarbeit mit der FALKE KGaA. Um dies in der Lieferkette zu festigen, führen wir regelmäßige Lieferantenkontrollen/Besuche bei unseren Lieferanten durch. Anlassbezogen beinhaltet das auch den gewährten Zugang zu den Produktionsstätten. Unterstützend dazu fordern wir von unseren Lieferanten Zertifikate zu anerkannten Standards und Brancheninitiativen gemäß der FALKE Quality Guideline an.
Wir verpflichten alle unsere Lieferanten ebenfalls zur Einhaltung der FALKE Grundsatzerklärung zum verantwortungsvollen Handeln. Dabei suchen wir aber auch den Dialog zur gemeinsamen Diskussion und Weiterentwicklung unserer Regularien. Ferner werden unsere Lieferanten dazu angehalten, unsere Werte in die Lieferkette weiterzutragen und die Einhaltung der FALKE Grundsatzerklärung sowie des FALKE Code of Conduct sicherzustellen.
SCHULUNG/SENSIBILISIERUNG INTERNER BEZUGSGRUPPEN
Wir kommunizieren sowohl den FALKE Code of Conduct als die FALKE Grundsatzerklärung zum verantwortungsvollen Handeln zur Information und Sensibilisierung für Menschenrechtsthemen und ökologischer Verantwortung unseres Handelns. Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeitende sind in Vorbereitung und werden in das Pflichtcurriculum dieser Gruppen hinzugefügt.
BESCHWERDEMECHANISMUS
Die FALKE KGaA ermöglicht allen Anspruchsgruppen von Mitarbeitenden bis Kunden auf umweltbezogene und menschenrechtliche Risiken und Verstöße aufmerksam zu machen. Kommt es zu Verstößen gegen diese Grundsatzerklärung, gegen den Code of Conduct oder gegen geltendes Recht kann jederzeit ein Hinweis anonym oder unter Offenlegung der Identität über das offizielle System zum Beschwerdeverfahren abgegeben werden. Das System und die entsprechende Verfahrensordnung finden Sie unter https://falkegermanylksg.integrityline.com/frontpage. Für Mitarbeitende von FALKE besteht zusätzlich die Möglichkeit der Nutzung eines internen Hinweisgebersystems.
GOVERNANCE
Die Umsetzung der FALKE Grundsatzerklärung zum verantwortungsvollen Handeln obliegt nicht einer zentralen Stelle, sondern wird dezentral durch alle Geschäftsleitungsmitglieder verantwortet. Wir verstehen die Einhaltung der Selbstverpflichtung als kollektive Aufgabe der FALKE KGaA. Wir stellen sicher, dass jeder Geschäftsbereich von Finance bis Supply Chain Management die Verantwortung für die Implementierung unserer Regeln und Kontrollmechanismen trägt.
FOLGEN VON VERSTÖSSEN
FALKE nimmt jede Beschwerde und jeden Hinweis seiner Mitarbeitenden als auch externen Hinweisgebern ernst. Wir tolerieren keine Verstöße gegen geltendes Recht oder die von uns gesetzten Standards. Sobald uns ein Verstoß gegen unsere eigenen Selbstverpflichtungsprinzipien bekannt ist, werden entsprechende Schritte eingeleitet und Maßnahmen ergriffen.
DOKUMENTATION
Im Rahmen unseres Risikomanagements werden wir die Risikoeinstufung unserer Lieferanten sowie unserer eigenen Standorte bezogen auf unsere Handlungsfelder dokumentieren, als auch die Maßnahmen, die wir zur Risikominimierung umgesetzt haben. Des Weiteren dokumentieren wir, ob Verstöße gegen unsere Grundsatzerklärung aufgetreten sind. Den Bericht zur Erfüllung unserer Sorgfaltspflichten werden wir auf der FALKE Website veröffentlichen.
SCHLUSSBESTIMMUNG
Die FALKE Grundsatzerklärung zum verantwortungsvollen Handeln der FALKE KGaA wurde am 01. Dezember 2023 von den geschäftsführenden Gesellschaftern und der Geschäftsleitung verabschiedet.